Ton ab, Kamera läuft... So gelingt das perfekte Reel
Im heutigen Sprachgebrauch beschreibt der Begriff „Reel“ jedoch etwas ganz anderes: Ursprünglich von Instagram geprägt, steht er heute für kurze Videos, die von Usern speziell für diese Plattform erstellt werden. Diese Clips sind explizit für den mobilen Konsum konzipiert und werden deshalb bei Instagram im Hochformat als sogenannte „Vertical Videos“ abgespielt. Ähnliche Funktionen finden sich auch in anderen sozialen Netzwerken: Bei YouTube heißen sie „Shorts“, während TikTok sie schlicht „TikToks“ nennt. Tatsächlich war es TikTok, das dieses Kurzvideo-Format ursprünglich populär und marktfähig gemacht hat. Dank dieser damals neuartigen Videoform avancierte TikTok rasch zu einem der großen Player unter den sozialen Netzwerken. Andere Plattformen zogen erst nach, als deutlich wurde, dass es sich bei diesem Format nicht nur um einen kurzfristigen Hype – wie etwa bei Clubhouse – handelte, und entwickelten daraufhin eigene Kurzvideo-Formate analog zu TikTok.
Reels können geliked, kommentiert und geteilt werden. Und sie sind daher für Unternehmen im Rahmen ihrer Marketing-Strategie ein hervorragendes Tool, um die Reichweite und Sichtbarkeit des Unternehmens oder seiner Produkte bei Instagram zu steigern und die Interaktion mit der Zielgruppe zu erhöhen. Doch um im Sinne des Marketings effektive Reels zu produzieren, gilt es, einige wichtige Aspekte zu beachten.
Grundsätzliches
Wie immer im Marketing muss man sich im Vorfeld genau überlegen, welche Zielgruppe, mit welcher Zielsetzung und welcher Botschaft angesprochen wird. Schließlich soll das Reel kein „Schrotschuss“, sondern maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Zielgruppe sein. Social Media ist schnelllebig – was gestern noch angesagt war, ist heute kalter Kaffee. Daher ist es einerseits wichtig, topaktuelle Trends zu recherchieren. Welche Stile, Themen, Musik etc. sind im Moment auf der avisierten Plattform en vogue – was begeistert die User? Und was davon passt zur eigenen Marke? Sind Content, Thema oder die Art der Inszenierung auch serienfähig? Setze andererseits aber nicht ausschließlich auf aktuelle Trends! Ebenso wichtig ist es, einzigartigen, authentischen Content zu bieten, der die Markenidentität stützt und echten Mehrwert (z.B. Expertenwissen) bietet. Der Mix macht’s – dann hast du nachhaltigen Erfolg, erhöhst die User-Bindung und gewinnst auch neue Follower hinzu.
Planung ist auch hier wieder einmal alles: Das heißt, in einem Storyboard sind die einzelnen Szenen auszuarbeiten. Ist das Reel durchgängig gefilmt oder gibt es Schnitte und Effekte? Welche Location ist erforderlich, welches Equipment: Handy, Stativ, Mikrofon, spezielle Requisiten – oder sollen bestimmte Personen auftauchen? Nicht zu vergessen – die Länge des Reels. Teilweise testen die Plattformen derzeit auch wieder längere Videos, um Publikum von YouTube und anderen Videoplattformen abzugreifen. Daher kann es auch lohnenswert sein, längeren Content für seine Brand zu testen. Grundsätzlich sollte die Länge des Reels jedoch auf die Nutzungsgewohnheiten der Zielgruppe abgestimmt sein. So kann man im Feintuning verschiedene User-Typologien zum gleichen Thema bedienen – z.B., ein langes Reel mit ausführlichem Inhalt für Long-Form-Content-User und kurze Inhalte für Snack-Content-User. Wichtig: Versuche nicht, die Plattform an dich anzupassen, sondern pass dich der Plattform an. Gestalte also deinen Content unbedingt so, dass er den Anforderungen, Algorithmen und Nutzergewohnheiten der Plattform entspricht – und kleb nicht starr an plattformfremden Konzepten.
Dreh
Gedreht wird im Format 9:16 – nichts anderes. Zumindest sollte das Video in der Bearbeitung so dimensioniert werden können. Getreu der guten, alten AIDA-Werbeformel gilt auch beim Reel: Starte mit einem Attention-Knaller. Denn die ersten Sekunden des Reels entscheiden, ob der User bei der Stange bleibt – oder abspringt. Ein spannender, aufmerksamkeitsstarker Hook zum Auftakt ist kein Kann – sondern ein Muss! Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang auch kurze Trailer, die den Inhalt des Reels zusammenfassen, ohne jedoch bereits die Pointe oder die komplette Lösung zu liefern.
Wenn die Kamera läuft, achte auf die Lichtverhältnisse. Nicht gegen das Licht filmen – und bitte Schattenwürfe berücksichtigen. Schatten können ein Stilelement sein – ungewollte Schatten können jedoch störend wirken. Wenn das Reel besonders authentisch wirken soll, dann darf die Kamera ein wenig wackeln. Die Betonung liegt hier auf „ein wenig“. Ansonsten am besten ein Stativ verwenden. Perspektivwechsel z. B., Froschperspektive oder Vogelperspektive, sind dramaturgisch von Bedeutung und sorgen für Abwechslung. Gleiches gilt für die Veränderung der Kameraeinstellungen (Super-Totale, Totale, Halb-Totale, Nah etc.). Was im Vordergrund passiert, ist am wichtigsten, aber auch der Hintergrund ist von Bedeutung. Er erzeugt Tiefe, Kulissen können zudem das Storytelling unterstützen.
Schnitt
Der Schnitt sollte auf den Rhythmus der Musik abgestimmt sein, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen – aber Vorsicht bei Lizenzen und Nutzungsrechten! Es gibt übrigens auch jede Menge lizenzfreie Musik, z. B. in der Sound Collection von META Business. Achte darauf, dass die ausgewählte Musik zur Stimmung des Videos passt; so wirkt industrial Techno in einem ruhigen Clip wahrscheinlich deplatziert. Für nahtlose Szenenwechsel empfehlen sich Übergänge wie beispielsweise Zoom-Ins, die das Video fließend gestalten. Ein gutes Stilmittel, um Inhalte zu verkürzen bzw. zu komprimieren, sind Jump Cuts. Dabei werden Szenen aus einem fortlaufenden Handlungsstrang herausgeschnitten. So erhöht sich das Erzähltempo. Mithilfe des Jump Cuts kann man auch Unerwünschtes wie Versprecher oder Füllwörter eliminieren. Texteinblendungen können dazu beitragen, Szenen zu intensivieren, Botschaften zu konkretisieren oder zusätzliche Informationen zu liefern. Dabei sollten die Einblendungen klar verständlich und gut lesbar sein, damit sie ihre Wirkung nicht verfehlen. Um die Wiedererkennung zu gewährleisten, achte bei nachfolgenden Reels auf die einheitliche Darstellung des Text-Overlays (Schriftart, Schriftgröße, Rahmen etc.).
Bearbeitung
Filter sind ein effektives Mittel, um die Stimmung eines Reels zu verstärken. Sie sollten jedoch stets mit Bedacht eingesetzt werden. Ein gelegentlich eingesetzter Sticker oder Effekt kann gezielt bestimmte Szenen hervorheben und die Aussagekraft eines Beitrags verstärken, doch auch hier gilt: weniger ist mehr. Zudem spielt die Caption eine wesentliche Rolle für die Reichweite des Reels. Sie sollte nicht nur zum Inhalt passen und ansprechend formuliert sein, sondern auch relevante Hashtags enthalten, um die Sichtbarkeit des Beitrags zu erhöhen.
Unsere Quick-Tipps
- Grundlagen: Zielgruppe, Botschaft & Ziel definieren – Trends nutzen, aber auch authentischen Content bieten.
- Planung: Storyboard erstellen, Szenen festlegen, Equipment bereithalten – Länge des Reels auf Zielgruppe und Inhalt abstimmen.
- Dreh: 9:16-Format verwenden – mit einem starken Hook starten – Licht, Perspektiven & Hintergrund beachten.
- Schnitt: Musik & Szenenübergänge harmonisch abstimmen – Jump Cuts für Tempo nutzen – gut lesbare Texteinblendungen.
- Bearbeitung: Filter und Effekte sparsam einsetzen – Caption & Hashtags gezielt für Reichweite nutzen.
Wir sorgen dafür, dass Ihr Reel professionell und aufmerksamkeitsstark umgesetzt wird – kreativ, zielgruppenorientiert und mit maximaler Wirkung. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung!