Browser Fingerprinting: Die neuen Cookies?

Informationen im Internet

Heutzutage wird fast alles was wir im Internet tun und lassen auf irgendwelchen Servern weit weg gespeichert. Wir haben uns Testberichte für Kameras angesehen? Weiß Amazon längst und bietet uns verschiedenste Modelle an.

Oftmals weiß das Internet viel mehr als uns manchmal lieb ist. Dabei legen Webseiten so genannte Cookies ab, die einen User identifizieren können, wenn die Webseite erneut besucht wird. Google Analytics und andere Tracking-Dienste nutzen ebenfalls Cookies, um die Aktionen der Nutzer im Internet verfolgen zu können.

Um dies zu unterbinden gibt es mittlerweile so genannte Cookie-Blocker, welche diese Cookies blockieren und somit die Wiedererkennung der Nutzer unterbinden. Daher versucht die Werbebranche neue Methoden zu finden um Nutzer zu tracken und analysieren. Eine recht neue Methode ist dabei das Browser Fingerprinting. Hier werden die Einstellungen des Browsers an die Server gesendet und daraus ein Fingerprint erstellt. Es ist dabei möglich verschiedenste Eigenschaften wie Browsertyp, Betriebssystem, Systemschriftarten, installierte Plugins, Zeitzone und vieles mehr auszulesen.

Durch die Vielzahl der Eigenschaften lässt sich ein Browser (→ Nutzer) recht eindeutig identifizieren. Selbst geringe Abweichungen können mittels Algorithmen erkannt werden und den Nutzer weiter als eine Instanz identifizieren. Natürlich ist nicht jeder Browser mit dieser Methode als einzigartig identifizierbar, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit zwei identische Fingerprints zu haben sehr gering. Ein Experiment von 2010 lässt einen selbst prüfen wie eindeutig sein Browser Fingerprint ist und listet alle Eigenschaften auf, die ausgelesen wurden. Das Experiment ist unter folgendem Link zu finden: https://panopticlick.eff.org.

Wie kann ich mich vor Browserfingerprinting schützen?

Es gibt Browserplugins die andere Eigenschaften „vorspielen“ um die wahre Identität zu verschleiern. Allerdings ist hier das Problem, dass dies wiederum sehr speziell ist und sich daher leicht identifizieren lässt. Das heißt einen richtigen Schutz vor Browserfingerprinting gibt es nicht. Die beste Möglichkeit ist es einen Browser mit den Standardeinstellungen und deaktiviertem Javscript, sowie ohne Flash und Java zu benutzen. Dadurch können nicht sehr viele Informationen von der Webseite gesammelt werden, schränkt die Nutzung von Webseiten aber auch wesentlich ein.

Diese Methode wird bereits aktiv von einigen Unternehmen genutzt, steckt allerdings noch in ihren Kinderschuhen. Hier auf www.parrot-media.de setzen wir ebenfalls Cookies ein, um das Nutzerverhalten zu analysieren und unser Angebot zu optimieren. Sollte dies nicht erwünscht sein bietet Google eine Opt-out Möglichkeit an.

Quellen:
www.heise.de/security/meldung/Fingerprinting
www.netzpolitik.org/browser-fingerprinting
www.t3n.de/news/spion-browser